Tauchsafari im Komodo Nationalpark

Nach unseren beschaulichen Tagen in Ubud auf Bali flogen wir frühmorgens mit einer Propellermaschine der Garuda, einer ATR 72 nach Labuan Bajo auf Flores. Hatte ich vorher schon etwas Bauchgrummeln wegen des Fluges in so einem kleinen Flugzeug, war es im Nachhinein betrachtet einer der schönsten Flüge.

Da wir nicht so hoch flogen, wie in einem großen Flieger, konnte man während des 1,5 stündigen Fluges nach Flores wunderbar die schöne Inselwelt Indonesiens betrachten. Lombok, Sumbawa und die vielen kleinen Inseln die wir überflogen waren im Detail zu erkennen. Die Landung war ob der kurzen Landebahn zwar heftig, aber Heiko und ich bremsten ja fleißig mit, so dass wir sicher zum Stehen kamen.
Wir wurden von einem Fahrer der Tauchbasis abgeholt und erst mal zur Tauchbasis gebracht, um alle Formalitäten zu erledigen. Danach wurden wir mittels Boot in das „Resort“ von Bajo Dive gebracht, wo wir eine Nacht gebucht hatten, bevor die Safari startete. Resort in Anführungszeichen, weil die Anlage wirklich nicht schön war. Die Bungalows waren wirklich nett und sauber, allerdings die Anlage völlig herunter gekommen, teilweise vermüllt. Das hätten wir von der Anlage eines deutschen Betreibers so gar nicht erwartet. Auch dass die Anlage so abgelegen war, dass man nur mittels Bootstransfer in die Stadt kam, gefiel uns nicht sonderlich.

Auch wenn Labuan Bajo nicht sonderlich schön ist, gibt es dort Restaurants und Bars, sowie Spas, in denen man sich die Zeit besser vertreiben kann, als in dem eher unschönen Resort. Na ja, wir waren nur eine Nacht da, das reichte auch.

Am nächsten Morgen wurden wir mit einem kleinen Boot zum Tauchboot gebracht, das war für unsere Gruppe von 5 Tauchern ausreichend groß und angenehm ausgestattet.

Wir bekamen die größte Kabine, die hatte sogar eine Klimaanlage, die wir aber nicht brauchten. Mit von der Partie waren noch Simon und Adam, zwei Freunde aus Singapur, sowie Andrea eine Freundin von Tauchinstruktorin Katja, sowie der Tauchbasenbesitzer Frank.

Nachdem uns das Boot gezeigt wurde und die Einrichtungen ging es auch schon los in Richtung des ersten Tauchplatzes, Sebayur Kecil am Rande des Komodo Nationalparkes. Schon am ersten Tag wurden wir darauf eingestimmt, was uns hier so alles erwartete. Viele Fische, große Fische aber auch die speziellen Konditionen, die einen in Komodo unter Wasser erwarten – starke Strömungsverhältnisse, die auch uns als erfahrene Taucher vor Herausforderungen stellten.
Schon beim ersten Tauchgang trafen wir Haie, Riesenmuränen und die üblichen Vertreter im Indik. Nach dem ersten Tauchgang wurden wir erst mal von unserem Küchenchef, dem jungen Indonesier Kian verwöhnt. Das Essen an Bord war wirklich sehr lecker und reichhaltig. Morgens vor dem ersten Tauchgang, dem early Morning Dive um 6 Uhr gab es schon mal Kaffee und Kekse, nach dem ersten Tauchgang ein reichhaltiges Frühstück mit Pancakes, Rührei, Toast, Käse, Früchten, nach dem zweiten Tauchgang ruhten wir uns immer auf dem Sonnendeck aus, lasen oder unterhielten uns mit unseren Tauchkollegen. Mittags zauberte Kian immer ein Essen, welches aus mehreren Hauptgängen bestand, ebenso wie das abwechslungsreiche Abendessen. Am Nachhmittag gab es immer mal Leckereien wie frittierte Bananen, kleine Kuchen oder auch Pancakes. Tauchen macht hungrig, gerade wenn man vier Tauchgänge am Tag macht, die meist auch noch unter härteren Bedingungen stattfinden.
Die Tauchgänge hier stellten schon hohe Anforderungen an uns, ganz besonders die sehr strömungsreichen Tauchgänge, die immer mit einem negativen Einstieg verbunden sind, nach dem man innerhalb kürzester Zeit unter Wasser das anvisierte Ziel erreichen muss und sich meist daran festklammert, um von der Strömung nicht abgetrieben zu werden. Einmal dieses Ziel verpasst, wird man seine Tauchgruppe nicht mehr erreichen und wohin man bei dieser Mörderströmung, wo es auch Unter und Aufströmungen gibt, das ist vorher meist ungewiss und daher auch recht gefährlich.
Gerade die Tauchgänge in Castle Rock und Crystal Rock im äußersten Norden von Komodo waren sehr anspruchsvoll, aber dort sahen wir, nicht zuletzt wegen der starken Strömung, Adlerrochen, Haie, riesige Napoleons, Schildkröten, Muränen und eine regelrechte Fischsuppe aller im Indischen Ozean vorkommenden Meeresbewohner. Harte Tauchgänge, die sich aber durchaus lohnten. So viel Fisch haben wir noch nicht gesehen wie hier. In Batu Bolong allein in einem Tauchgang bis zu 10 Haie, 3 Adlerrochen, eine riesige Schildkröte sowie Barrakudas. Wunderschön der Tauchplatz Batu Bolong, allerdings mussten wir fast 2 Stunden um den Platz herumkreuzen, bis die Strömungsverhältnisse so waren, dass ein Tauchen dort möglich war.
Als wir in Zentralkomodo waren bot uns Frank ein Trekking auf der unbewohnten Insel Padar an.

Nur in FlipFlops machten wir die Tour, wobei sich der Abstieg in diesen Schuhen als schwierig erwies. Allerdings war der Ausblick oben genial auf die drei Buchten im Sonnenuntergang.