Stonetown – Prison Island

Unseren zweiten Tag in Stonetown beginnen wir nach einer sehr erholsamen Nacht in unserer Luxus-Suite, welche uns wegen Überbuchung statt unseres „Standard-Zimmers“ zugeteilt wurde mit einem sehr üppigen Frühstück, welches wir auf der Terrasse mit Meerblick einnehmen.

Nach dem Frühstück heuere ich am Strand einen Bootsbesitzer an, der uns zu einem günstigen Kurs zur benachbarten kleinen Insel Chumbe – Prison Island- bringt. Die Bootsfahrt dauert nur eine halbe Stunde und schon legen wir auf der Mini-Insel an, auf der sich heute, im  historischen Gebäude des ehemaligen Gefängnisses und späterer Quarantäne-Station für alle in Ostafrika in Quarantäne stehenden Schiffen, ein Resort befindet.

Doch die eigentliche Attraktion sind die riesigen Landschildkröten, welche dem ehemaligen Sultan von Sansibar von den Seychellen geschenkt wurden. Heute befindet sich dort eine Station, welche sich dem Schutz und der Pflege dieser riesigen Tiere verschrieben hat. Wir durften die Schildkröten füttern und auch streicheln, was sich diese Tiere auch genüsslich gefallen ließen. Die älteste der dort befindlichen Schildkröten ist 190 Jahre alt und es ist ein seltsames Gefühl zu wissen, dass die meisten der Tiere dort noch mehr als hundert Jahre leben werden, wenn wir schon lange nicht mehr sind. Sie bewegen sich sehr langsam, wenn sie dem Grünzeug, welches wir ihnen zu fressen anbieten, hinterherlaufen, klar, sie haben ja alle Zeit der Welt, wozu eilen? Streichelt man liegende Schildkröten zwischen Bein und Panzer, stehen sie auf und recken den Hals, damit man diesen an der Unterseite kraulen kann und dann fällt auch erst auf, wie riesig sie sind.

Im Anschluss baden wir noch im glasklaren Meer vor der Insel und besichtigten die ehemalige Gefängnisanlage.

Zurück in Stonetown angekommen stärken wir uns erst Mal mit einem kühlen Kilimandscharo im berühmten Mercurys, bevor wir uns zu einer ausgiebigen Besichtigungstour durch Stonetown begeben, bei der wir unter anderem auch den lokalen Markt besuchen, auf dem man von Gewürzen, über Obst bis hin zu Fischen und frischen Schlachtwaren alles kaufen kann – wir bescheiden uns mit Gewürzen.

Im Anschluss besuchen wir den ehemaligen Sklavenmarkt, vor dem eine Ausstellung installiert ist, auf der das grausame Vorgehen und der Umgang mit den Sklaven vor und während der Kolonialzeit detailliert und bebildert dargestellt wird. Beim Besuch der Sklavenkammern ist uns sehr mulmig zumute, wenn man sich vorstellt, dass in diesen engen stickigen Kammern bis zu 100 Sklaven ohne Essen und Trinken tagelang bis zum Verkauf eingesperrt wurden. Vor der Anglikanischen Kirche besuchen wir dann noch das Mahnmal ähnliche Sklavenmonument.

Immer wieder  bewundern wir die kunstvollen Türen, für die Stonetown berühmt ist auf unserem Weg zurück ins Hotel, in dem wir uns für den letzten Abend in Stonetown frisch machen.

Den Abend verbringen wir auf dem bekannten Forodhani Foodmarket, der sich an der Uferpromenade befindet und der fast schon Volksfestcharakter hat. Massenweise Stände, an denen alle möglichen leckeren Speisen angeboten werden, von  Zanzibar-Pizza, Süßigkeiten, Meeresfrüchten, Fisch, allerlei Spezialitäten. Wir lassen uns hier ein viel zu teures Fisch-Menue andrehen, irgendwie ist es dem Marktjungen doch gelungen, uns so richtig über den Tisch zu ziehen. Aber was soll es, das Essen ist lecker und das nächste Mal sind wir bestimmt klüger.

Ausklingen lassen wir den Abend im Mercurys, in der wir von einer schwachen Liveband unterhalten werden. Nach einer zweiten Nacht in unserer tollen Mercury Suite und einem letzten Frühstück in Stonetown führt uns die Reise weiter nach Nungwi im Norden – Fortsetzung folgt.