Nungwi – Teil 2 Kajibange Guesthouse und Bar

Schnell haben wir uns in der gemütlichen Kajibange Bar in unserem Stelzenbungalow eingelebt. Die Tage dort verbringen wir mit faulenzen und lesen am Strand, dösend in einer Hängematte, oder wir sitzen im Schatten und spielen Karten, einfach nur ausruhen.

Damit unsere Freunde auch die tolle Unterwasserwelt der Nachbarinsel Mnemba kennen lernen, machen wir einen Bootausflug dorthin. An diesem Tag hatten wir allerdings heftigen Wellengang und so Mancher an Bord hatte mit Seekrankheit zu kämpfen. Ich fand das allerdings richtig toll, eine richtig flotte Fahrt war das. Bei Mnemba angekommen legten wir einen Schnorchelstop ein und besuchten die dortigen Riffbewohner, die dermaßen dreist sind, dass sie den Schnorchlern auch schon mal in diverse Körpterteile zwicken.

Anschließend ging es zum Fisch-Barbecue an einen einsamen Strand, aber leider trat Heiko auf dem Weg vom Boot zum Strand trotz Tauchschuhen auf einen Seeigel und trug dabei 5 Stacheln im Fuß davon. Nach dem Essen nahm sich ein Einheimischer Heikos Fuß an und nachdem er mit einem scharfen Messer die Oberhaut entfernte, den Fuß mit Papayablatt und einer „Spezialflüssigkeit“ behandelte, war zu Hause angekommen nix mehr von den Stacheln zu sehen. Sie hatten sich quasi aufgelöst – puh Glück gehabt.

Den Rückweg legten wir nicht unter Motor zurück, sondern die Bootscrew hisste das Segel. Das machte so richtig Spaß, den Heimweg gemächlich segelnd zurück zu legen.

Um beim Segeln zu bleiben, am nächsten Tag ließen wir uns von einem Fischer und seinem Freund kurz vor Sonnenuntergang auf ihrer Dhau an der Küste entlang segeln. Eine gut gekühlte Flasche Wein mit im Gepäck war das ein stimmungsvoller Ausklang eines schönen Urlaubstages.

Auch hier in Nungwi gehen wir tauchen und sehen nicht nur im Mnemba Atoll wahnsinnig viele Fische. Zwar keine Großfische, dafür riesige Schwärme bunter Riffbewohner, sowie sehr außergewöhnliche und seltene Vertreter, wie die Spanische Tänzerin, eine riesige wunderschöne Schnecke, Anglerfische, Seepferdchen, Unicornfisch, Schildkröten, sowie gerade vor Tumbatu Island absolut intakte Korallen in allen Farbschattierungen.

Die abendliche Unterhaltung kommt hier auch nicht zu kurz, bei Gerry in der benachbarten Bar, feiern wir mit Touris und Einheimischen bei Reggae bis in die frühen Morgenstunden.

Nungwi ist, wie schon bemerkt, wesentlich touristischer als der Osten der Insel. Das hat einerseits Vorteile, wie ein größeres Angebot an Restaurants und Abendunterhaltung, aber auch Nachteile. Denn an der Westseite des Strandes gibt es leider schon einige größere Anlagen, in denen der Pauschaltourismus Einzug gehalten hat. Das ist gar nicht nach unserem Geschmack, deshalb sind wir froh, an der Nordseite zu wohnen. Auch dass der Strand in Nungwi der schönste auf Sansibar ist, diese Meinung teilen wir nicht. Der Strand ist schön, unbestritten, doch mit dem Strand im Osten, der sich von Jambiani über Paje und Bwejuu über 40 km bis in den Norden zieht, wo das Meer in zig Grün-/Blautönen leuchtend schimmert, das Wasser glasklar ist und nicht verunreinigt, wie teilweise in Nungwi, kann er nicht mithalten. Auch wenn hier Ebbe und Flut weniger ausgeprägt sind, in Kendwa, welches an Nungwi anschließt, gar nicht spürbar, bleibt unser Favorit auf Sansibar Jambiani, weshalb wir nach 8 Tagen aufbrechen, um für die letzten vier Tage nach Jambiani zurück zu kehren.

Geplant war, in unsere Unterkunft bei Lisa zurück zu kehren, um unseren Freunden auch dieses Stück Paradies zu zeigen und damit sie auch Lisa, die außergewöhnliche Gastgeberin kennen lernen konnten.

Doch tragische Umstände verhinderten es, dass wir diesen für uns so besonderen Platz noch mal besuchen konnten – aber dazu folgt ein weiteres, wenn auch sehr trauriges Kapitel, welches unsere letzten Urlaubstage hier überschatten sollte.